Römisches Reich - S.P.Q.R.
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Gaius Julius Caesar ist zweifelsohne bis heute eine der bekanntesten und schillerndsten Figuren des Römischen Reiches. Wer an Rom denkt, dem kommt meist auch Caesar in den Sinn. Doch wer war dieser Mann, der bis heute einen so ungebrochenen Bekanntheitsgrad hat und was wissen die meisten wirklich über ihn?

Porträt Julius CaesarJulius Caesar wurde am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren. Seine Familie, aus dem altrömischen Patriziergeschlecht der Julier, war im Gegensatz zu den meisten Adelsfamilien nicht besonders reich und selten politisch aktiv.
Nachdem Caesars Vater im Jahre 84 v. Chr verstorben war heiratete er Cornelia, die Tochter eines popularen Konsuls. Dies brachte ihm schon bald Ärger bei den Konservativen (Optimaten), allen voran dem Diktator Sulla, ein, woraufhin Caesar Rom den Rücken kehrte und einen Offiziersposten in der Provinz Asia annahm. Dort erlangte er mit der sogenannten Bürgerkrone eine hohe Auszeichnung.

Nach Sullas Tod kehrte Julius Caesar 78 v. Chr. für kurze Zeit nach Rom zurück um sich als öffentlicher Ankläger (ein untergeordneter Magistratsbeamter) auf eine politische Karriere vorzubereiten. Da er jedoch immer noch Anfeindungen durch die Anhänger Sullas (Sullaner) ausgesetzt war verließ er Rom erneut um zu einer Studienreise nach Rhodos aufzubrechen. Etwa 75/74 v. Chr. geriet er hierbei in die Gefangenschaft von Piraten, die ihn erst gegen ein Lösegeld wieder freiließen. Caesar ließ dies nicht auf sich sitzen, besorgte sich eine eigene Seeflotte, fing die Seeräuber und ließ schließlich 30 von ihnen kreuzigen. Schon damals zeigte er seine Entschlossenheit mit voller Härte.

Ab 73 v. Chr. begann Caesars eigentlicher Aufstieg. Erst wählte man ihn in das Priesterkollegium der pontifices,  fünf Jahre später bekam er das politische Amt der Quästur und anschließend wurde er in den Senat aufgenommen.
Nachdem seine Frau Cornelia früh verstorben war, heiratete Caesar (vermutlich 67 v. Chr.) seine zweite Ehefrau: Pompeia. Ungewöhnlich an diesem Umstand war, dass sie eine Enkelin des ehemaligen Diktators und Feindes Caesars war: Sulla. Durch den großen Reichtum Pompeias konnte Caesar seinen Aufstieg beschleunigen. Er errang, auch bedingt durch teure und prachtvolle Spiele, große Beliebtheit und wurde so 63 v. Chr. zum Pontifex Maximus (Oberster Priester) gewählt und das obwohl dieses Amt normalerweise von ehemaligen Konsuln begleitet wurde. 62 v. Chr. wurde er schließlich Prätor und ließ sich von seiner Frau Pompeia wieder scheiden.

Im Anschluss an die einjährige Zeit als Prätor im Senat konnte man als Proprätor eine Statthalterschaft bekleiden. Aus diesem Grund wollte Julius Caesar 61 v. Chr. Rom verlassen um nach Spanien aufzubrechen. Bedingt durch hohe Schulden, die er in den letzten Jahren angehäuft hatte (Das Geld Pompeias war längst aufgebraucht), drohten mehrere Gläubiger seine Abreise zu verhindern. Nur dank einer Bürgschaft von Marcus Crassus konnte Caesar schließlich doch aufbrechen und die Statthalterschaft wahrnehmen.
Angekommen in Spanien festigte Julius Caesar seinen Ruf als fähiger Stratege, in dem er unnachgiebig und aggressiv die Iberer bekämpfte und dadurch die Finanzen sanierte. Sein eigentliches Ziel, das Konsulat (Höchstes Amt der Römischen Republik) rückte nun in greifbare Nähe. Um seinen Ambitionen Gewicht zu verleihen, brach er noch vor Ablauf seiner Proprätor-Amtszeit nach Rom auf um die Wahlen zum neuen Konsul nicht zu verpassen.

Da Caesar unter den Senatoren nicht nur Freunde hatte ging er mit Marcus Crassus und dem Militär Pompeius ein strategisches Bündnis, das sogenannte Triumvirat, ein. Bis heute unklar ist jedoch ob Caesar zu diesem Zeitpunkt bereits Konsul war oder erst durch das Triumvirat zu diesem Posten kam. In jedem Fall hatte dieses "Drei-Männer-Bündnis" das klare Ziel, dass im Reich nichts mehr geschehen sollte was einem der drei missfiel. Das Bündnis verschmolz finanzielle Macht (Crassus) mit militärischer (Pompeius) und politischer (Julius Caesar).
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Caesar als Konsul Gesetze durchsetzte die seinen Partnern halfen, wie z.B. das Gesetz zur Landfrage für die Veteranen Pompeius oder das Gesetz über Nachlässe für Steuerpächter in Asia welches für Crassus von Vorteil war. Für das Zustandekommen der Gesetze nahm Caesar offen Rechtsbrüche in Kauf und stieß vielen Senatoren vor den Kopf. Da er als Privatmann mit einer Anklage rechnen musste verschaffte er sich in Anschluss an seines Konsulat und mit Hilfe seiner Partner eine fünfjährige Amtszeit als Prokonsul in Illyrien und Gallien.

Die Statthalterschaft in Gallien bedeutete für Julius Caesar einen enormen Machtgewinn, da er nun sogar die Möglichkeit hatte Soldaten aufzustellen die auf ihn persönlich eingeschworen waren. Für den großen Ruhm fehlte jetzt nur noch ein Krieg und da kamen ihm die zerstrittenen Stämme Galliens gerade recht. Caesars Augenmerk fiel zuerst auf die Helvetier, welche eine Gefahr für die römische Nordgrenze darstellen. Danach folgten die germanischen Sueben, die hinter den Rhein zurückgedrängt wurden, und schließlich die Belger im Norden Galliens.
Nachdem Caesar das Triumvirat mit seinen Partnern erneuerte hatte er weiter freie Hand in Gallien und konnte dort insgesamt 10 Jahre (58 bis 49 v. Chr.) weiterkämpfen. Während Caesars Gallienfeldzüge (55 v. Chr.) kam es zu einem unermesslichen Verbrechen, dem Massaker an den Usipeter und den Tenkterer. Nach Caesars eigenen Angaben wurden hierbei 430.000 Menschen niedergemetzelt - Nach heutiger Bewertung ein Völkermord.

Kurze Zeit später führte Caesar zwei Feldzüge nach Britannien und eine Rheinüberquerung durch. Obwohl er beide Unternehmungen mit einem Rückzug beendete, sorgte dieses Vordringen in bisher unbekanntes Gebiet für großes Aufsehen. Etwa zur gleichen Zeit kam Crassus bei einem Feldzug gegen die Parther ums Leben, womit das Triumvirat sein Ende fand. Pompeius, der verbliebene Partner, näherte sich derweilen dem Senat an und wurde so mehr und mehr zu einem Rivalen.
Als der Senat schließlich von Julius Caesar, der derweilen ganz Gallien erobert hatte, verlangte seine Legionen aufzulösen, sollte es zum Bürgerkrieg kommen. Caesar forderte, dass auch Pompeius sein Heer auflösen sollte, was der Senat strikt ablehnte. Aus Angst nun für seine Rechtsbrüche vor Gericht gestellt zu werden, wandte sich Caesar an seine Soldaten und überquerte am 10. Januar 49 v. Chr. den Grenzfluss Rubikon in Richtung Italien. Hierbei soll er die Worte "der Würfel ist geworfen" (alea iacta est) gesagt haben.

Caesar und KleopatraPompeius, der vom Senat zum Verteidiger der Republik ernannt wurde, konnte in der Kürze der Zeit keine ausreichenden Truppen aufstellen und setzte nach Griechenland über um dort den Widerstand zu organisieren. Caesar hingegen konnte ohne viel Gegenwehr nach Rom marschieren und ließ sich 48 v. Chr., nachdem er in Spanien mehrere Legionen des Pompeius besiegt hatte, erneut zum Konsul wählen. Noch im gleichen Jahr zog er gegen Pompeius selbst, wurde aber bei Dyrrhachium (heute Albanien) geschlagen und musste sich kurzfristig zurückziehen. Nur einen Monat später konnte Caesar das Blatt jedoch wenden und besiegte Pompeius, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, weiter südlich bei Pharsalos (Griechenland). Pompeius konnte anschließend zwar nach Ägypten fliehen, wurde dort aber ermordet.

Als Julius Caesar, der Pompeius nach Ägypten gefolgt war, in Alexandria ankam überreichte man ihm den Kopf seines einstigen Feindes. Kurze Zeit später lernte er dort die junge Königin Kleopatra kennen und wurde so in die Thronstreitigkeiten zwischen ihr und ihrem Bruder Ptolemaios hineingezogen. Caesar, der Kleopatra schon bald verfiel, ergriff Partei und besiegte Ptolemaios und dessen General Achillas im Alexandrinischen Krieg. Nachdem Ptolemaios bei der Flucht ertrank, war der Weg für Kleopatra frei. Es folgte schließlich eine Liebesbeziehung zwischen Caesar und Kleopatra aus der sogar ein Sohn hervorging.

In den folgenden Jahren konnte Caesar weitere militärische Erfolge feiern: Nachdem es ihm gelang Pharnakes II. von Pontus in nur fünf Tagen aus Kleinasien zu vertreiben sagte er seinen berühmten Ausspruch "veni vidi vici" (Ich kam, ich sah, ich siegte).
Bis 45 v. Chr. besiegte er im Afrikanischen Krieg die republikanischen Senatstruppen unter Cato dem Jüngeren und Metellus Scipio, das Königreich Numidien (welches Pompeius unterstützt hatte) und schließlich in Hispanien auch die Söhne des Pompeius. Damit war die Republik endgültig besiegt und quasi ausgelöscht.

Julius Caesar war nun auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen. Vom Senat ließ er sich Anfang 44 v. Chr. zum Diktator auf Lebenszeit ernennen - Ein Titel der nicht verfassungskonform war und den Anschein erweckte er wolle eine neue Monarchie errichten. Beim sogenannten Lupercalienfest am 15. Februar 44 v. Chr. erschien er sogar in der alten Königstracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte er auch schon zahlreiche Gesetze erlassen und den nach ihm benannten julianischen Kalender eingeführt.

Viele Senatoren, u.a. auch Caesars einstiger Günstling Marcus Iunius Brutus, glaubten mittlerweile nicht mehr daran, dass Caesar die Republik nur umgestalten wolle, sondern sahen ihn als Tyrann der Rom die Freiheit nimmt. Schon bald bildete sich eine große Gruppe, die entschlossen war Caesar aus dem Weg zu räumen. Insgesamt sollen mehr als 80 Senatoren in den Plan eingeweiht gewesesen sein, weswegen es fast an ein Wunder grenzt, dass sich niemand verplapperte.
 Ermordung Caesars
In der Nacht zum 15. März 44 v. Chr. soll Caesars Frau Calpurnia von schrecklichen Alpträumen geplagt worden sein, weswegen sie Caesar dazu veranlasste den Augur (Beamter den den Willen der Götter verkündete) Spurinna aufzusuchen. Dieser deutete ein großes Unheil und warnte Caesar mit den Worten: Cave Idus Martias (Hüte dich vor den Iden des März).
Da das Attentat nun zu scheitern drohte wurde Brutus, dem Caesar noch immer traute, geschickt um diesen umzustimmen und zur Teilnahme an der Senatssitzung im Theater des Pompeius zu überreden. Brutus spottete, dass Caesars Handeln vom Aberglauben abhing und konnte diesen doch noch erweichen.

Angekommen am Senatsgebäude traf Caesar seinen Freund Marcus Antonius, dieser wurde jedoch von Mitverschwörer Gaius Trebonius abgelenkt und Caesar schritt alleine weiter. Auf seinen Weg in den Senat soll er sogar eine Schriftrolle des Philosophielehrers Artemidoros erhalten haben, die Details zur Verschwörung enthielt. Allerdings schob er sie beiseite um sie später zu lesen - Da sollte es bereits zu spät sein.
Kaum hatte Julius Caesar im Senat Platz genommen wurde er von einer Gruppe Verschwörern, unter dem Vorwand eines Bittgesuchs, umstellt. Nachdem der Attentäter Cimper im die Toga heruntergerissen hatte (Ein verabredetes Zeichen) wurden die Dolche gezogen und auf ihn eingestochen. Caesar soll sich noch nach Kräften mit seinem Schreibgriffel gewehrt haben, ehe ihn die Kraft verließ. Seine letzten Worte sollen mit "Auch du mein Sohn" an Brutus gerichtet gewesen sein, zu dem er ein fast väterliches Verhältnis zu haben glaubte. Anschließen sank Caesar, durchbohrt von 23 Messerstichen, zu Boden und verstarb.

Obwohl es sich bei der Ermordung Caesars um einen Tyrannenmord handelte, hatte er doch viele Anhänger und war beim Volke durchaus beliebt. Die Verschwörer, die eigentlich damit gerechnet hatten als Befreier der Republik gefeiert zu werden, mussten schon bald aus Rom fliehen und sollten den noch weiter anhaltenden Bürgerkrieg nicht überleben. Caesars Großneffe und Adoptivsohn Octavian sollte schließlich als Kaiser Augustus die Republik endgültig zu Grabe tragen.

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