Das
unter dem Namen Römisches
Reich bekannte Imperium war ein über viele Jahrhunderte
existierender Staat,
der während seiner Glanzzeit zum Weltreich aufstieg und große Teile
Europas beherrschte. Seine staatsrechtliche Bezeichnung war "Senatus
Populusque Romanus", kurz S.P.Q.R. was soviel wie "Der Senat und das
Volk Rom" bedeutet.
Ein genauer Zeitraum in dem das Römische Reich existierte lässt sich
kaum festlegen. So beruht die Gründung der Stadt Rom auf der bekannten
Sage der Brüder Romulus und Remus, die von einer Wölfin großgezogen
wurden. Nach dieser Sage wurde die Stadt im Jahre 753 v. Chr. erbaut.
Spuren erster Besiedlungen datieren allerdings schon weit vor dieser
Zeit.
Auch der Untergang kann auf verschiedene Weise definiert werden, da das
Reich im Jahre 395 in Ost und West geteilt wurde. Während das Westreich
die Teilung keine 100 Jahre überlebte, existierte Ostrom (später
Byzanz) bis zum Fall Konstantinopels im Jahre 1453.
Während der langen Existenz des Römischen Reiches änderte sich der
staatliche Aufbau immer wieder. Mindestens bis zum Jahre 510 v. Chr.
wurde die Stadt Rom als Monarchie mit verschiedenen Königen geführt ehe
sich die Römische Republik mit gewissen demokratischen Elementen
durchsetzten konnte. Diese endete erst 27 v. Chr. mit der Neuordnung
des Staatswesens durch Augustus und dem Beginn der Römischen
Kaiserzeit. Das Kaisertum schließlich überdauerte die
Reichsteilung und hatte sowohl in West- als auch in Ostrom bis zum
Untergang bestand.
Das
Römische Reich hatte während seiner Blütezeit einen Lebensstandard der
erst Jahrhunderte nach seinem Untergang in Europa wieder Fuß fassen
konnte. Die Kunst und Kultur des Reiches wurde in allen Provinzen
verbeitet, so dass deren Wirkung bis heute allgegenwärtig ist. Ob
Straßenbau, Architektur, Medizin, Sprache oder Rechtswesen, fast
überall
verstecken sich Einflüsse römischen Ursprungs denen wir uns nicht mehr
bewusst sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist das moderne Privatrecht,
dass stark vom römischen Recht geprägt wurde.
Daten
Römisches Reich
Flagge
/ Banner
|
In der Antike waren
Länderfahnen im heutigen
Sinne nicht bekannt. Das Römische Reich verwendete als Feldzeichen den
bekannten Legionsadler, der oft als Standarte eingesetzt wurde. Darüber
hinaus gab es in der langen Geschichte des Reiches noch weitere Symbole.
S.P.Q.R.
(Der Senat und das Volk Rom). Dieses Hoheitszeichen der Stadt Rom fand
oft an Gebäuden, aber auch als Feldzeichen, Verwendung.
Ab
312 n. Chr. durch Kaiser Konstantin eingeführte Fahne, welche den
Charakter eines Reichsbanners erhielt.
Nach Konstantins Konstruktionsanleitung handelte es sich dabei
vermutlich um das Christusmonogramm.
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Sprachen |
Amtssprachen waren Latein (Im gesamten Reich) und
Altgriechisch (Im Osten).
Darüber hinaus konnten sich zahlreiche regionale Sprachen halten wie
z.B. Aramäisch, Punisch, Keltisch oder Etruskisch. |
Staatsform |
bis ca. 510 v. Chr. - Königtum bzw. Monarchie
ca. 510 v. Chr. bis 27 v. Chr. - Republik (Aristokratie mit
demokratischen Elementen)
ab 27 v. Chr. bis 467 n. Chr. (Westrom) bzw. 1453 n. Chr. (Ostrom) -
Kaisertum |
Hauptstadt |
Rom (bis zum Jahre 330)
Konstantinopel (Als neue Residenz von Kaiser Konstantin am 11. Mai 330
eingeweiht)
Nach
der Reichsteilung von 395 blieb Konstantinopel die Hauptstadt von
Ostrom, während der Westkaiser anfänglich in Mailand und später in
Ravenna und Rom residierte. |
Staatsoberhaupt |
Bis ca. 510 v. Chr. war der König das
Staatsoberhaupt. Während der
Zeit der Republik (ca. 510 v. Chr bis 27 v. Chr) ging die Macht vom
römischen Senat aus, dessen höchstes Amt das Konsulat darstellte.
Nach
dem Machtverzicht des Senats im Jahre 27 v. Chr, bis zum Untergang des
Reiches in West und Ost, ging die Macht vom römischen Kaiser aus.
siehe Liste der Könige und
Kaiser. |
Fläche |
220 v. Chr.: ca. 330.000 km²
117 n. Chr.: ca. 5.000.000 km² (Zeit der größten
Ausdehnung)
565 n. Chr.: ca. 3.400.000 km² (Oströmisches Reich
zu seiner größten Ausdehnung)
1453 n. Chr.: ca. 20.000 km ² (Konstantinopel vor dem
Untergang)
Hinweis:
Da es keine offiziellen Angaben gibt, wurden die Flächen anhand
vorhandenen Kartenmaterials grob vermessen. |
Einwohnerzahl |
70 v. Chr.: ca.
57.500.000
1 n. Chr: ca.
45.000.000
117 n. Chr.: ca. 65.000.000 (Zeit der größten
Reichsausdehnung)
180 n. Chr.: ca. 40.000.000 (Nach der
Antoninischen Pest)
300 n. Chr.: ca. 55.000.000
540 n. Chr.: ca. 26.000.000 (Ostrom zur Zeit
seiner größten Bevölkerung)
1453 n. Chr.: ca. 4.500.000 (Byzanz vor dem Untergang)
Hinweis:
Die Zahlen beruhen hauptsächlich auf Schätzungen, da auch die
von
den Römern durchgeführten Volkszählungen (Zensus) als unzuverlässig
gelten. |
Währung |
Im Laufe der Römischen Geschichte gab es
zahlreiche verschiedene
Gold-, Silber-, Bronze-, Kupfer- und Messingmünzen. Im Jahr
211
v. Chr. wurde das Denarsystem als Leitwährung eingeführt und konnte
sich über 400 Jahre halten.
Nach der Währungsreform unter Caesar und Augustus galt folgendes
Wertesystem:
1 Aureus = 25 Denar = 100 Sesterze = 200 Dupondien = 400 Asse = 800
Semis =
1.600 Quadranten |
Gründung |
753 v. Chr.
Hinweis:
Das Datum der Gründung beruht auf der Sage von Romulus und Remus und
ist nicht bewiesen. |
Nationalhymne |
Nationalhymnen waren in der Antike noch gänzlich
unbekannt.
Stattdessen wurden Hymnen dazu verwendet die Götter zu Preisen. Ein
Beispiel hierfür ist die Carmen Saeculare, des römischen Dichters
Horaz, die als Gebet an Apollo und Diana gerichtet war. |
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